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AG 'Junge Archäologen' in Groß Raden (23.07.2020)

Vom 13.bis 17.Juli 2020 war die AG 'Junge Archäologen' wieder auf Exkursion. Diesmal in der ehemaligen Slawischen Tempelburg-Anlage in Groß Raden. Heute stehen hier rekonstruierte Häuser auf Original-Grundrissen, von denen man annimmt, dass sie mit Flechtwänden aus Vollholz, Weiden, Schilfrohr und Lehm gebaut wurden. An einem der rekonstruierten Häuser fehlte noch der Lehmputz, so dass wir uns hier prima ausprobieren konnten – natürlich immer unter der Maßgabe, möglichst authentisch zu arbeiten. Das hieß, keine moderne Mischtechnik, keinen fertigen Lehmputz, Verwendung von Werkzeugen und Zusatzstoffen, die auch vor tausend Jahren am Ort verfügbar waren. Nur beim Transport haben wir etwas geschummelt. Der unaufbereitete Grubenlehm aus der Ziegelei Benzin kam mit einem Kleintransporter nach Groß Raden. Und auch wir verwendeten keine Tragen oder Ochsengespanne, sondern eine ganz normale Schubkarre, wie wir sie heute kennen.. Doch selbst damit war es nicht leicht, die große Menge an Material von der Sumpfgrube an die Wand zu bringen. Mit den Füßen gestampft und mit den Händen in die Flechtwand aus Weiden eingebracht und verschmiert – der Baustoff Lehm ist ein sehr sinnliches und nachhaltiges Erlebnis! So entstand in drei Tagen der erste Unterputz für die Wände innen und außen. Auf dem stabilen Untergrund kann nach dem er getrocknet ist weiter gearbeitet werden – vielleicht noch in diesem Sommer.

Unterstützt wurden wir dabei wieder durch den Ortsjugendring Plau am See e.V. und natürlich auch durch das Freilichtmuseum selbst. Hier haben wir uns sehr wohl gefühlt und sind sehr dankbar, für die großzügige Unterstützung und die einzigartige Möglichkeit, daß wir auf diesem historischen Gelände übernachten durften. Die Fahrten mit historischen Einbäumen und Ruderbooten, das Axtwerfen, das Baden im See nach getaner Arbeit und natürlich das Kochen und Leben am Feuer werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.



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