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Amtsjugendpflege

Der etwas dröge daher kommende Begriff ‚Amtsjugendpflege‘ wird von allen, die ihn benutzen verschieden interpretiert – es kömmt darauf an ihn zu verändern….

Mein Vorschlag folgt einem ‚Handbuch für die Gemeinden Brandenburgs‘ (siehe unten) aus dem letzten Jahrhundert (1999) und ist damit ziemlich modern für den ländlichen Raum Mecklenburgs…

 

Jugendkoordination im ländlichen Raum. Ein Handbuch für die Gemeinden Brandenburgs aus der Praxis - für die Praxis

 

Die Jugendkoordinatoren im ländlichen Raum stehen  „ …sehr häufig im Zentrum eines sie vielfach überfordernden Dreiecks. Sie sind 1. (Angebots-) Koordinatoren und – vernetzer… zwischen den Vereinen, Initiativen, Jugendlichen und Ämtern, 2. Organisatoren und ‚Macher‘ in der Vorbereitung und Durchführung von eigenen Freizeitangeboten bzw. bei der Betreuung der Jugendtreffs und Jugendräume und 3. sie sind die ‚mobilen Sozialarbeiter....‘ und Ansprechpartner…für Jugendliche bei Problemen jeglicher Art.“

 

Soweit der gesammelte Erfahrungsschatz Brandenburger Jugendkoordinatoren Ende der 1990'er Jahre. Manchmal ist ja auch ein Blick über den Gartenzaun ganz anregend.

 

In Plau am See gibt seit Mitte der 1990’er Jahre einen Amtsjugendpfleger. Das ‚Amt‘ bezog sich bis 2018 lediglich auf die Abrechnung von Projekten der Kinder- und Jugendarbeit in den zum Amt gehörender Gemeinden und Dörfern. Mit Einführung des ‚Modellprojektes Amtsjugendpflege‘ möchte der Landkreis LWL-PCH seiner im SGB VIII verankerten Pflicht zur Förderung der Jugendarbeit (§11) sowie zur Förderung von Jugendsozialarbeit (§13) inhaltlich und finanziell mehr Ausdruck verleihen. D.h. die dafür zur Verfügung zu gestellen Mittel werden vom Fachdienst Jugend nun direkt zur Verwaltung in die Ämter weitergereicht. Dies bedeutet zum einen mehr Kompetenz bei der Vergabe der Gelder vor Ort, jedoch auch gleichzeitig einen höheren Verwaltungsaufwand für die Kommune. Hier für alle Beteiligten - vor allem für die Jugendlichen selber - einen erfolgreichen Weg zu finden, ohne das ursprüngliche Ziel aus den Augen zu verlieren, ist originäre Aufgabe des Modellprojektes, welches nun bis 2021 verlängert wurde.

Die Stadt Plau am See hat bis 2018 die Kinder- und Jugendarbeit zu über 80% aus eigenen Mitteln finanziert. Mit dem Modellprojekt werden nun zusätzlich rund 50.000 € vom Landkreis zur Verfügung gestellt, um in allen Gemeinden des Amtes Plau am See Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit zu fördern. Neben Personalkosten für den nun ‚echten‘ Amtsjugendpfleger, der  gleichzeitig auch Leiter des Kinder- und Jugendzentrums Plau am See (KiJuZ) ist, stehen damit auch Sachmittel zur Verfügung, um den zentralen Ort der offenen Jugendarbeit im Amt, das KiJuZ zu unterstützen. Doch weder für Personal- noch für Sachkosten ist diese Summe ausreichend und kann daher nur als Zuschuss betrachtet werden, der weiterhin auch noch die Gemeinden Ganzlin und Barkhagen unterstützen, sowie die Koofinanzierung  von Projekten und Vereinen mit Jugendarbeit im Amtsbereich sichern helfen soll.  Der Jugendsozialarbeiter der Stadt Plau am See wird ab 2020 zu einem Drittel ebenfalls aus diesem nun aufgestockten Fonds von 65.000€ finanziert.

Der Löwenanteil der Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit wird jedoch weiter von der  Stadt Plau am See getragen. Durch die Finanzspritze des Landkreises fließen nun zusätzliche Mittel, die zur weiteren Förderung von vor allem finanziell benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Amt Plau am See eingesetzt werden sollen.

Projektanträge können hier heruntergeladen werden.